Einführende Überlegungen
„Hilfe, Hilfe!“ hören Sie im Dienst rufen und treffen auf einen verängstigten, verzeifelten Menschen.
Solche und ähnliche Situationen haben sehr oft einen traumatischen Hintergrund der Betroffenen.
Zwei Drittel der Menschen, die den Zweiten Weltkrieges erlebt haben, leben mit einem unverarbeiteten Trauma.
Vertreibung, sexualisierte Gewalt und/oder Tod sind schwerwiegende Traumata.
Unser Handeln und Fühlen wird weitgehend von der Art und Weise bestimmt, wie wir aufgewachsen sind, was wir erlebt haben, wie wir sozialisiert und auch geprägt sind.
Durch Geräusche, Gerüche, Bilder und Situationen, können die Erinnerungen an das frühere traumatische Erlebnisse wieder präsent werden, unmittelbar und bedrohlich empfunden werden.
Für Menschen mit Demenz kann dies umso schwieriger sein, da sie die aktuelle Situation nicht einordnen können.
- Wie können Sie die Betroffenen gut begleiten?
- Wie geben Sie ihnen Sicherheit?
- Wie schaffen Sie es, tröstend und unterstützend zur Seite zu stehen?
Dies erfordert ein hohes Maß an Sensibilität, Einfühlungsvermögen und Fachwissen.
Setzen Sie sich im Rahmen des Seminartages mit einer traumasensiblen Begleitung von Menschen mit Demenz auseinander und verbessern Sie dadurch Ihre Lebensqualität unmittelbar.
Marcel Briand führt Sie mit hoher Fachkompetenz und sensibel durch den Seminartag.
Ziele
Sie verfügen über Basiswissen zum Thema und kennen verschiedene Regulationswerkzeuge für aktivierte Nervensysteme.
Sie erweitern Ihr Wissen und sind sensibel für traumaspezifische Verhaltensmuster
Sie lernen die Aktivierung des Nervensystems wahrzunehmen, zu verstehen und zu regulieren.
Sie erleben und reflektieren Ihre eigenen bewussten und unbewussten Handlungsmuster.
Sie sind in der Lage, Betroffene in ihrem Traumaerleben professionell und behutsam zu begleiten.
Sie kennen jenseits der Kognition Wege und Möglichkeiten der Reflexion.
Inhalte
verschiedene Formen von Traumata
häufige Traumasymptomen und deren Interaktionen mit demenzbedingten Herausforderungen
Spezifische Herausforderungen und Bedürfnisse von Demenzpatienten mit traumatischen Erfahrungen
Auswirkungen von Traumata auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Erkennen von aktiviertem vs. reguliertem Nervensystemen bei sich selber und bei anderen
Triggersituationen erkennen bei sich selber und bei anderen
Humor als Mittel zur Deeskalation
Traumasensitive Techniken: Praktische Methoden und Ansätze zur Unterstützung und Stabilisierung von Betroffenen.
Methoden/Medien
Der Dozent orientiert sich an den Prinzipien der Erwachsenenbildung. Aus-gewählte Methoden und Sozialformen sind beispielsweise Plenargespräche, theoretische Impulse, Kleingruppenarbeit und szenische Fallarbeit.
Anmeldebedingungen
Marcel Briand
Zielgruppe
Fach- und Führungskräfte in Einrichtungen der (teil-)stationären Altenhilfe und der ambulanten Pflege, Gerontopsychiatrische Fachkräfte, Mitarbeiter/innen in der Betreuung, zusätzliche Betreuungskräfte gem. § 53b SGB XI, Pflegekräfte, Präsenzkräfte
Kosten
283,00 €
Für katholische Einrichtungen 270,00 €
(o.g. Preise inkl. Seminarunterlagen und Teilverpflegung)
Veranstaltungsnummer
F 116-25