Termine
Abschnitt 1: 08./09.12.2025 präsenz
Abschnitt 2: 12./13.02.2026 online
Abschnitt 3: 05./06.03.2026 präsenz
Abschnitt 4: 16./17.04.2026 online
Abschnitt 5: 21./22.05.2026 präsenz
Einführende Überlegungen
Solche oder ähnliche, um nicht zu sagen „typische“ Aussagen von Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus kennen wir alle zuhauf:
„Was Sie erzählen weiß ich alles! Das habe ich alles schon versucht, aber Sie, ich will auch noch leben!“
… oder:
Sie informieren und beraten Patienten mit hohem Engagement, Empathie und Fachkompetenz, wie sie sich angesichts ihrer besorgniserregenden Situation verhalten sollten, spüren jedoch trotz des beflissenen Nickens der/des Betroffenen, dass sie/er es nicht umsetzen wird, sondern denkt: „Hab‘ mich gern!“
Hier stoßen (nicht nur) Sie als Diabetesberater/innen an ihre Grenzen.
Sind die Patienten wirklich „beratungsresistent“ oder „non compliance“?
Oder liegt es vielleicht daran, dass wir nur nicht den richtigen Ansatz, das richtige Angebot, die passende Vorgehensweise für sie haben?
Rein kognitiv wissen die Patienten mit einer langen und zum Teil auch leidvollen „Diabetesgeschichte“ was sie essen sollten, wie sie sich verhalten sollten, was sie eigentlich tun müssten, damit der Diabetes einen guten Verlauf nehmen nehmen kann, …
Und trotzdem kommt es nicht an, zeigt keine Wirkung!
- Woran liegt das?
- Wie kann es Ihnen gelingen, die Betroffenen so zu begleiten, dass sich diese so verhalten, dass der „Diabetes“ gut zu managen ist?
Entscheidungen, die Menschen mit Diabetes mellitus treffen müssen, betreffen alle Lebensbereiche. So gilt es, die Diabeteserkrankung in den Alltag der Betroffenen zu integrieren. Die Erkrankung hat Auswirkungen auf ihr Berufsleben, ihre Ernährungsweise, ihr Bewegungsverhalten und nicht zuletzt auf ihre Familie sowie ihren Freundes- und Bekanntenkreis.
Darüber hinaus spielen die persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen, Bedürfnisse und Gefühle eine erhebliche Rolle, …
Genau hier setzt das systemische Coaching an, indem der Fokus zunächst auf dem Kontext, der Struktur und den Prozessen liegt, in dem der Mensch mit Diabetes agiert. Dabei kommt dem Coach aus konstruktivistischer Sichtweise die Rolle des Beobachters zu. Das bedeutet, zu erfassen, wie sich die Situation aus Sicht des Patienten darstellt, welche Bedürfnisse er hat, welche Werte für ihn handlungsleitend sind, welche Herausforderungen und Ziele er für sich sieht.
Es gilt, seine „Konstruktion der Wirklichkeit“ zu eruieren und gemeinsam mit dem Patienten zu reflektieren.
Auf diese Weise kann der Patient seine Situation verstehen, Ressourcen erkennen, Visionen entwickeln und gemeinsam mit Ihnen bedürfnisorientiert passgenaue Lösungen für seine Situation zu erarbeiten und auf dieser Grundlage zu entscheiden.
Deutlich wird, wie komplex die Zusammenhänge sind, die es zu berücksichtigen gilt, so dass dem Coaching ein systemischer Ansatz zugrunde gelegt werden muss.
Nehmen Sie die Herausforderung an!
Unterstützen Sie ihre Patientinnen und Patienten darin, Visionen zu entwickeln, eigene Ressourcen und Potenziale zu entdecken, zielorientiert einzusetzen und schließlich individuelle Lösungen und gewünschte Ergebnisse im persönlichen Leben zu realisieren.
Die Betroffenen bleiben in ihrer Stärke und in ihrer Verantwortung für den Umgang mit ihrer Erkrankung, sie schöpfen Kraft und Energie und erleben sich selbstwirksam.
Erwerben, vertiefen und erweitern Sie im Rahmen dieses Aufbaumoduls die erforderlichen „Coaching-Kompetenzen“.
Und nicht zuletzt, gehören Sie durch diese Schärfung Ihres Profis zu den Eliten der Diabetesedukation!
Ziele
Auf der Grundlage des humanistischen Menschenbildes nehmen Sie das eigene Handeln bewusster wahr, reflektieren dieses und entwickeln es weiter.
Sie sind in der Lage, komplexe Fallsituationen zu identifizieren und in ein professionelles Coaching zu überführen. Sie planen, organisieren und steuern den Edukationsprozess von Menschen mit diabetischer Stoffwechsellage, führen diesen personalisiert durch und evaluieren diesen.
Sie erweitern Ihre Handlungskompetenzen und -muster innerhalb der Versorgung von Menschen mit diabetischer Stoffwechsellage.
Sie sind in der Lage, die kommunikativen Prozesse vor allem für die besonders vulnerablen Menschen und deren Bezugs- und Betreuungspersonen bedürfnis – und lösungsorientiert zu gestalten, zu begleiten und zu reflektieren.
Sie reflektieren und begründen das eigene Handeln auf der Grundlage von ethischen Wertehaltungen und Einstellungen.
Methoden/Medien
Die Dozentinnen und Dozenten orientieren sich an den Prinzipien und Methoden der Erwachsenenbildung. Dabei werden die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer/innen, ihr Wissensstand, ihre berufliche Situation, die institutionellen Rahmenbedingungen und die aktuellen Prozesse in der Kursgruppe gleichermaßen berücksichtigt.
Angewandte Methoden und Sozialformen sind:
- Arbeit in Kleingruppen
- kurze theoretische Inputs
- Demonstrationen mit anschließenden Trainings, szenische Fallar-beit
- Literaturstudium
- Reflexionsarbeit
Anmeldebedingungen
Kathrin Böhm, Diabetesberaterin DDG, Sytemischer Coach
Angelika Deml, Diabetesberaterin DDG, Systemischer Coach
Zielgruppe
Diabetesberater*innen DDG mit 5-jähriger Berufserfahrung; Mindestalter 28 Jahre
Kosten
1.785,00 €
(o.g. Preise zzgl. Seminarverpflegung pro Tag: 28,00 €)
Veranstaltungsnummer
DC 4 25/26