Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich aus einer alternden Gesellschaft und der damit einhergehenden knappen (finanziellen und personellen) Ressourcen ergeben, ist die Frage wie diesen begegnet werden kann, eine der zentralen Fragestellungen.
Mit zunehmendem Altersdurchschnitt steigt auch der pflegerische und medizinische Versorgungsbedarf bei gleichzeitig eklatantem Personalmangel (nicht nur) im Bereich des Gesundheitswesens und der Altenhilfe, der voraussichtlich mittelfristig nicht behebbar sein wird.
Die Gefahr, dass sich die betroffenen Menschen als Last für andere wahrnehmen, eine gute Versorgung nicht mehr möglich ist und sie aus diesem Grunde nicht mehr leben möchten, ist hoch.
Die "Selbstabschaffungsbereitschaft" wird durch eine soziale und ökonomische Dynamik verschärft.
Vor diesem Hintergrund muss der § 217 StGB kritisch betrachtet werden, insbesondere im Blick auf die politischen Entwicklungen mit einem deutlichen Ruck nach "Rechts" in ganz Europa. - Ein Schreckensszenario angesichts unserer geschichtlichen Vergangenheit.
- Müssen wir dem Diktat der Autonomie folgend wirklich eine Regelung finden, die uns die Autonomie über den eigenen Tod mittels des assistierten Suizids sichert?
- Bietet die Palliative Care nicht ausreichend Möglichkeiten, nicht beherrschbare Symptome und Leid zu lindern und macht damit eine gesetzliche Regelung über einen assistierten Suizid hinfällig?
- Ist die Sorgekultur als geteilte gesellschaftliche Haltung verloren gegangen? Oder haben die Diskussionen rund um den assistierten Suizid das Potential uns aufzurütteln und somit den Boden für eine sorgende und solidarische Gesellschaft zu bereiten?
- Gibt es Lösungsansätze, die die Lebensqualität der Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf trotz knapper Ressourcen sichert?
- Und: Welchen Beitrag kann Pflege leisten und wie müssten sich die gesellschaftspolitischen und leistungsrechtlichen Rahmenbedingungen verändern?
Die Vorträge zu diesem Fachtag finden Sie hier.